Geöffnetes Fenster auf dem Lptop zeigt die Teilnahme an der Langen Nacht des Schreibens

Tipps für Seminararbeiten: Die lange Nacht des Schreibens

Autorin Sophie war am 3. März bei der langen Nacht des Schreibens dabei und berichtet neben dem Ablauf auch über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse an diesem Abend.
[Foto: Sophie Strohmaier]

Wie finde ich geeignete Literatur für meine Arbeit? Wie komme ich ins Schreiben und bleibe anschließend im Schreibfluss? Wie gelingt eine stressfreie Arbeitsorganisation? Und was hat die richtige Ernährung mit all dem zu tun? Diese und viele weitere Fragen wurden in der langen Nacht des Schreibens am 3. März gestellt und in Workshops und Vorträgen beantwortet. Gleichzeitig konnte auch produktiv in ruhiger Atmosphäre an der eigenen anstehenden Arbeit, egal ob Seminar-, Bachelor-, Masterarbeit oder Dissertation geschrieben werden.

Punkt 16 Uhr ging es los. Anita Santer von der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt eröffnete die lange Nacht des Schreibens oder wie sie es scherzhaft beschrieb: „Die lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“. Damit bezog sie sich nicht nur auf den Zeitpunkt der Veranstaltung in dem hauptsächlich Arbeiten geschrieben und abgegeben werden müssen, sondern auch darauf, dass das Schreiben an eigenen Projekten manchmal gar nicht so einfach ist und dabei oft Fragen und Probleme auftauchen. Das Ziel dieses Abends ist deshalb klar - allen Anliegen der Schreiblinge gerecht werden und diese in ihrem Schreibprozess unterstützen. Rund 20 Mitarbeiter*innen verschiedenster Institutionen, wie zum Beispiel der Schreibwerkstatt oder der Bibliotheken von den Universitäten aus Darmstadt, Dresden und Stuttgart, die den Abend in Kooperation organisiert hatten, standen den Studierenden mit Rat und Tat zu Seite.

Autorin Sophie beim Yoga

Veranstaltungsablauf

An der halbstündigen, interaktiven Einführung nahmen rund 150 Studierende teil. Sie kamen nicht nur von den drei organisierenden Universitäten, sondern aus ganz Deutschland. Damit zeigte sich, dass die sonst präsent sattfindende Veranstaltung online zumindest einen Vorteil hat: Das große, abwechslungsreiche und lehrreiche Programm kann so vielen Studierenden wie möglich zur Verfügung gestellt werden.

Nach dem gemeinsamen Kick-off ging es los. In unterschiedlichen Zoom-Räumen wurden zu verschiedenen Themen wie Recherche, die Pomodoro-Technik, richtiges Zitieren oder LateX fünfundvierzigminütige Vorträge gehalten. Je nach Bedarf und Interesse konnten diese besucht werden. Neben deutschsprachigen Workshops bestand die Möglichkeit, auch an englischsprachigen Schulungen teilzunehmen.

Regelmäßige Bewegungspausen sind wichtig.

Permanent geöffnet war der Beratungsraum, in dem individuelle Probleme und Sorgen mit Schreibberater*innen besprochen werden konnten. Egal ob es um das Schreiben an sich, das Strukturieren der Arbeit, konkrete LateX-Befehle oder um Ernährung ging, zu jeder Frage wurde eine passende Person gefunden, die beratend unterstützte. Beim Schreiben sollten, wie beim Lernen auch, die Pausen nicht zu kurz kommen. Regelmäßige Yoga-Einheiten, Augentraining oder eine Traumreise ans Meer boten Möglichkeiten zur Entspannung und sorgten für ein allgemeines Wohlbefinden. So konnte mit neuer Energie anschließend produktiv weitergearbeitet werden.

Studierende, die gezielt an ihrer Seminar-, Bachelor-, Masterarbeit oder Dissertation schreiben wollten, konnten sich durchgängig von 16 bis 0 Uhr im Schreibraum aufhalten. Dort war es ruhig, der dunkelblaue Hintergrund strahlte Gemütlichkeit aus und ab und zu erinnerten einen Nachrichten im Chat an anstehende Programmpunkte, die man besuchen konnte. 

Zielgruppe, Erfahrungen und Tipps

Jede*r die*der am Ende seines Studiums ein Zeugnis in der Hand halten will, muss früher oder später eine wissenschaftliche Arbeit schreiben. Zugegeben, die einen etwas öfter und früher, die anderen spätestens bei der Abschlussarbeit. Doch egal wie oft oder wenig man schreibt, Probleme und Fragen können immer auftauchen, zudem ist es ratsam die eigenen Arbeitsabläufe regelmäßig zu optimieren. Deshalb ist die lange Nacht des Schreibens für jede*n geeignet. Entweder um sich nur zu informieren, oder die eigene Arbeit anzugehen oder voranzubringen.

Als Nachteule kam mir die Zeit der Veranstaltung vom Nachmittag bis in die Nacht gerade recht. Alle Lerchen, die morgens ihre produktive Phase haben, sollten bei Fragen und Problemen das Angebot auf jeden Fall dennoch wahrnehmen. Leider kam man online kaum mit anderen Studierenden ins Gespräch, um sich auszutauschen. Oft kennen die Kommiliton*innen die Probleme und wissen, wie man eine Schreibblockade überwindet, wie man sich motiviert, welche Methoden funktionieren oder regen einen Perspektivwechsel an.

Viele Fragen aus den Vorträgen kamen mir bekannt vor und so konnte ich einiges mitnehmen. Zum Beispiel, dass das Schreiben einer Arbeit ein Prozess ist und wir uns nicht die fertige Arbeit, sondern Etappenziele vorstellen sollen. Oder das besonders Nüsse, Avocados und grünes Gemüse eine optimale Denkleistung fördern. Auch die eine oder andere Übung für die Augen habe ich mitgenommen (Ihr könnt nur erahnen, wie oft ich beim Schreiben dieses Textes mit den Augen gerollt habe).

Durch die vielen Vorträge bin ich jedoch kaum zum Schreiben gekommen. Als ich danach, es war bereits 22 Uhr, dann doch noch im Schreibflow war und das nächste Mal auf die Uhr sah, war die Zeit schon fast vorbei. Die lange Nacht des Schreibens war dann doch sehr kurz.

Ihr steht auch vor einem Schreibprojekt oder habt Interesse an weiteren Informationen rund um das Thema schreiben? Die lange Nacht des Schreibens findet immer am ersten Donnerstag im März statt. Wenn ihr allerdings nicht so lange warten wollt/könnt, bietet die Schreibwerkstatt der Universität Stuttgart unterschiedliche fachaffine Schlüsselqualifikationen und Workshops zu diesem Thema an.

Sophie Strohmaier

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