Die Pomodoro-Technik – Ein Erfahrungsbericht

Die Pomodoro-Technik ist nach einer Küchenuhr in Tomatenform benannt (pomodoro ist italienisch für Tomate).
[Foto: JAY MID / photocase.de]

Das Prinzip dieser Arbeitstechnik ist simpel: Den Wecker stellt man auf 25 Minuten und bearbeitet seine Aufgaben oder lernt den Stoff für die nächste Klausur, darauf folgen 5 Minuten Pause, dann erneut 25 Minuten Arbeit, wieder 5 Minuten Pause, 25 Minuten Arbeit usw. - bis man mit seiner Arbeit fertig ist. Die regelmäßigen Pausen sollen nämlich dem Geist helfen sich besser zu konzentrieren.

Ich stand der Technik eher skeptisch gegenüber: Ich arbeite eher nach Gefühl und möchte mir nicht unbedingt eine Zeitspanne vorschreiben. Und außerdem, was soll ich denn mit einer 5-Minuten-Pause? Nun ja, ich startete also den Versuch mit zwei Texten, die ich für mein Seminar Methodenreflexion lesen musste. Die Texte behandelten Panofskys Drei-Ebenen-Modell für die Betrachtung von Kunstwerken und Otto Pächts Kritik an der Ikonologie. Überraschenderweise funktionierte die Pomodoro-Technik sehr gut. In den ersten 25 Minuten konnte ich den Text von Panofsky gut bearbeiten. Die 5-Minuten-Pause nutzte ich um auf etsy nach neuem Schmuck zu suchen. Leider reichte die kurze Pause dafür nicht aus und ich stellte erneut den Timer auf 25 Minuten, in denen ich nun den Text von Otto Pächt bearbeitete. In der zweiten Pause war ein Klogang fällig, ich arbeitete schließlich schon seit einer Stunde. Die nächsten 25 Minuten verbrachte ich damit Fragen meines Dozenten zu beantworten und lästige Fußnoten zu setzen.

Arbeit in Intervallen

Als nächstes testete ich die Pomodoro-Technik bei meiner Latein Hausaufgabe. Die ersten 25 Minuten liefen gut und ich konnte die ersten Sätze übersetzen. In der Pause versuchte ich nun – gehetzt von der kurzen Unterbrechung – einen Text auszudrucken, den ich für das spätere am Nachmittag stattfindende Seminar brauchte. Mein Drucker spielte zum Glück mit und so ging es zurück zur Arbeit. Insgesamt viermal setzte ich den Timer, aber dann war ich mit meiner Hausaufgabe auch wirklich fertig.

Da die Technik bei meinen Hausaufgaben in Methodenreflexion und in Latein schon sehr gut geklappt hat, beschloss ich sie auch für mein Nebenfach zu testen. Ich versuchte nun in 25 Minuten einen Text von Genette zu bearbeiten. Da der Text aus nur 8 Seiten und vielen Schaubildern bestand, war ich bereits nach 10 Minuten fertig und grübelte nun nach was ich als Nächstes bearbeiten kann. Also erneut Panofsky: Die neoplatonische Bewegung in Florenz und Oberitalien. Nachdem ich den Timer zweimal auf 25 Minuten stellte, war ich mit dem Text durch und setzte mich daran die dazugehörigen Fragen zu beantworten.

Ist die Pomodoro-Technik empfehlenswert?

Grundsätzlich kann ich die Pomodoro-Technik weiterempfehlen. Meine Hausaufgaben habe ich dank der Technik gut abarbeiten können, obwohl ich anfangs meine Schwierigkeiten hatte.

Die 5-Minuten-Pause war für mich erst mal ungewohnt und ich wusste nicht so recht, was mit ihr anzufangen ist. Letztlich habe ich oft 5 Minuten lang Löcher in die Luft gestarrt oder bin hastig auf die Toilette gerannt. Des Weiteren stellten mir die 25 Minuten, die man mit konzentrierter Arbeit füllen soll, ein Problem dar, wenn ich in ihnen dringend auf die Toilette musste. Ich habe gelernt, dass man davor nicht übermäßig viel Tee trinken sollte.

Wenn ihr Probleme beim konzentrierten Arbeiten mit Texten habt oder ihr euch intensiv auf eine Prüfung vorbereiten wollt, könnte die Pomodoro-Technik euch weiterhelfen, probiert sie ruhig einmal aus!

Ronja

Kommentare

Lotte
2019-07-16 17:14:43
Das ist eine gute Lernmethode. Ich bevorzuge aber 30 Minuten lernen 30 Minuten Pause.

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