Der unverzichtbare Tipp

Der unverzichtbare Tipp, der ultimative Ratschlag oder der unentbehrliche Trick. Viele machen das Studieren (und das Leben) einfacher, andere sind völliger Quatsch. Autorin Sophie nimmt ein paar unter die Lupe.

„45  Wahrheiten über das Studium“ betitelt ZeitCampus einen Beitrag. Nachfolgend eine Liste mit 45 Antworten aus der Redaktion auf die Frage, was sie gerne vor dem Studium gewusst hätten. 45 kurze Sätze mit Erfahrungen, Ratschlägen und Handlungsanweisungen. Manche die man selbst kennt, andere die man ergänzen würde und wieder andere denen man nicht zustimmt. 

Die Liste des Magazins enthält durchaus viel Wahres. Dass ein Studium verdammt teuer ist, dass man Bücher lieber leihen, statt kaufen sollte (nicht zuletzt um der vorherigen Erkenntnis entgegenzusteuern) und dass man sich zu Beginn des Studiums über die zu erbringenden Prüfungsleistungen informieren sollte. Dass man die Chance auf ein Auslandsaufenthalt nutzen sollte und es sich anbietet für den Studienalltag das beste Kaffeeangebot und die saubersten Toiletten zu finden.

Diesen Ratschlägen ist nichts weiter hinzu zufügen. Den Tipp, seine Daten und Dokumente regelmäßig auf einer Festplatte zu sichern, lässt sich allerdings nicht so einfach in einem Satz zusammenfassen. Wenn ihr wissen wollt, ob die empfohlene Festplatte das Mittel der Wahl sein sollte, lest doch den passenden Blogbeitrag dazu.

Das erste Semester sei dafür da, alle und alles kennenzulernen, studieren könne man ab dem zweiten, steht schon als einer der ersten Ratschläge in der Liste. Das im ersten Semester alles Neu ist und man Zeit braucht, um  sich zurecht zufinden ist okay, leider kommt man dabei nicht umhin dennoch zu studieren und die ersten Prüfungsleistungen - besonders Scheine und Orientierungsprüfungen -  abzulegen.

Und ein weiteres Thema kam mir bekannt vor; „Zieht zu Hause aus!“ (Tipp 23). Wie das geht und welche Tipps es dabei gibt, könnt ihr im Blogbeitrag „Freiheit und Verantwortung: die erste eigene Wohnung“ lesen.

Zwar empfiehlt die Zeitredaktion sich ein Ausgleich zum Studium zu suchen (feiern sei allerdings kein Hobby), aber was auch im Unialltag zu kurz kommt, ist über die mentale Gesundheit zu sprechen. Und wenn es um Wahrheiten über das Studium geht, sollte auch thematisiert werden, dass Studieren „vor allem sehr anstrengend ist“ und es Zeiten gibt in denen man „durch ein tiefes Tal der Emotionen geht“.

Hier also noch drei Tipps zur mental health:

  1. Zieht klare Grenzen zwischen Studium und Freizeit
  2. (Regelmäßige) Bewegung bringt Ausgleich und Abwechslung
  3. Holt euch Hilfe, wenn ihr Hilfe braucht

Glaube nicht jeden Ratschlag

Der wohl wichtigste Ratschlag - und diesem stimme ich voll und ganz zu - steht an der letzten Position der Liste: „Glaube nicht jeden Ratschlag“.Auch wenn die Ratschlaggebenden es gut meinen, passen die Tipps manchmal einfach nicht zur Person oder zum gewählten Studiengang. Schließlich kennen die meisten eure Situation nicht so gut wie ihr selbst.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Tipps wiedersprechen. „Weitermachen. Immer. Auch dann, wenn nicht alles klappt.“ (Tipp 27) oder doch „Wechsle dein Studienfach, wenn du dich nur noch quälst.“ (Tipp 28). Die Wahrheit liegt womöglich irgendwo dazwischen.

Die Idee, dass ältere Semester Tipps und Erkenntnisse mit Studienbeginner*innen teilen ist nicht neu. Die Uni fragt jedes Jahr zu Beginn des Wintersemesters auf ihrer Instagramseite die „erfahrenden Studies“ nach ihren „ultimativen Tipps“ fürs Studium. Die Antworten werden im Anschluss veröffentlicht. Ein paar der eingesandten Tipps finden sich auch in der Liste der Zeit wieder. Zum Beispiel die dringende Empfehlung Tutorien und Vortragsübungen zu besuchen. Besonders in den natur- und ingenieurswissenschaftlichen Disziplinen lernt man hier viel. Ein weiterer Ratschlag taucht immer wieder auf. Sich bei jeder Art von Problemen Hilfe und Unterstützung zu holen. Egal ob bei der Fachschaft, im MINT-Kolleg oder der Studienberatung. Weitere Tipps von Stuttgarter Studenten und Studentinnen findet ihr in den Highlights des Universitäts-Accounts auf Instagram.

Tipps von Studierenden auf dem Insta-Kanal der Uni Stuttgart
Tipps von Studierenden auf dem Insta-Kanal der Uni Stuttgart

Selber ausprobieren!

Die Liste lässt sich natürlich beliebig weiter führen. Besucht die Einführungsveranstaltungen der Fachschaft und STUVUs zum Semesterbeginn. Knüpft Kontakte. Fangt rechtzeitig mit der Prüfungsvorbereitung an. Lasst euch begeistern und verfolgt Interessen. Lest den USUS-Blog. Esst nicht nur Nudeln mit Pesto. Je mehr Leute man fragen würde, desto länger würde die Liste werden. Aber wahrscheinlich würde sie auch viel Irrelevantes enthalten. Was wirklich sinnvoll ist weiß man im Vorhinein meistens nicht oder man glaubt es nicht. Da hilft nur eins: selber ausprobieren!

Zum Studieren gehört auch dazu, neugierig zu sein, Erfahrungen zu sammeln, Dinge auszuprobieren, Fehler zu machen und zu scheitern. Mit zu vielen Tipps, die alles verraten und nur reibungslosen Abläufen wäre das Studium ja auch ganz schön langweilig.

Was hättet ihr gerne früher gewusst? Schreibt es in die Kommentare.

Sophie

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