Anfang 2023 stand ich vor einer großen Frage: Promovieren oder nicht? Um das herauszufinden, habe ich mich für das Mentoringprogramm „StartScience“ für Studentinnen an der Universität Stuttgart beworben. Die Entscheidung wurde mir nicht abgenommen, aber ich lernte inspirierende Frauen kennen, trainierte meine Soft Skills und bekam tiefe Einblicke in die Welt der Promotion.
Die Bewerbung – Mein Weg zu StartScience
Als eine Freundin von meiner Entscheidungskrise hörte, empfahl sie mir das StartScience Mentoringprogramm. Sie hatte selbst teilgenommen und es hatte sie sehr begeistert. Also klickte ich mich durch die Bewerbungsmaske – motiviert von ihrer Empfehlung und meiner eigenen Neugier. Ich hatte Lust, Studentinnen aus ganz anderen Fachbereichen kennenlernen zu können, vielleicht sogar neue Freundinnen zu finden. Und ich war neugierig, was ich bei den Soft Skill-Workshops lernen könnte.
Für die nächste Runde StartScience könnt ihr euch ab sofort bis zum 25. Mai 2025 (Mentees) bzw. bis zum 31. Mai 2025 (Mentorinnen) bewerben. Sichert euch jetzt euren Platz als Mentee oder Mentorin.
Meine Mentorin – Ehrliche Einblicke in die Promotion
Nach ein paar Wochen erhielt ich die Zusage – und eine Einladung zu einem Kennenlerngespräch. Auf dieser Basis wurde mir eine passende Mentorin zugeteilt. Sie promoviert an der Uni Stuttgart, und auch wenn wir nicht das gleiche Fach studierten, passte die Chemie sofort. Ich durfte dank ihr in dem folgenden Jahr einen sehr realistischen Blick auf das Promovieren bekommen.
Gespräche auf langen Spaziergängen haben mir gezeigt, dass eine Promotion viel Durchbeißen und Resilienz erfordert, aber dafür auch sehr viele Freiheiten und Kreativität ermöglicht. Außerdem hat mir meine Mentorin bei allen Anliegen mit ihrer Erfahrung, ihren Ratschlägen und ihrer Unterstützung geholfen, wofür ich sehr dankbar bin. Dadurch, dass sie wie ich einen Karriereweg als Frau in der Wissenschaft einschlägt, hatte sie meine Stolpersteine meist schon selbst erlebt. Ich hatte das Gefühl, mich mit allem an sie wenden zu können und dass wir uns auch gegenseitig „empowern“ konnten – von Studentin zu Studentin.
ErfolgsTeams – Motivation und Austausch
Neben den Treffen mit meiner Mentorin wurden wir Mentees außerdem nach einem Kennenlerntag in „ErfolgsTeams“ eingeteilt – kleine Gruppen von Studentinnen aus verschiedenen Fachbereichen. Wir waren zu viert und trafen uns circa einmal im Monat. Mit jedem Treffen lernten wir uns besser kennen, motivierten und halfen uns bei Unithemen, aber auch immer mehr mit generellen Lebensdingen. Der Austausch war sehr ehrlich und unbefangen, vielleicht gerade, weil wir uns davor nicht kannten, aber alle ähnliche, tiefere Ziele hatten. Möglicherweise durch unsere Charaktere, möglicherweise auch, weil wir alle Frauen sind und vor diesem Hintergrund ähnliche Erfahrungen gemacht haben – wir waren auf einer Wellenlänge und konnten die Herausforderungen der anderen sehr gut nachvollziehen und uns unterstützen. Kontakt haben wir übrigens immer noch, auch nachdem das Programm offiziell zu Ende war.
Workshops, Vernetzung und Stammtische
Neben der Mentoring-Erfahrung gab es Workshops, die mir nachhaltig geholfen haben – etwa zu Schlagfertigkeit oder Karrierewegen in der Wissenschaft. Besonders wertvoll war die Vernetzung mit Frauen im wissenschaftlichen Bereich.
Der Austausch führte zu authentischen Einblicken, zu Themen wie der Vereinbarkeit einer wissenschaftlichen Karriere mit Freizeit und Familie: Wie viel „Leben“ hat man neben dem Beruf? Wird die Kompetenz in Frage gestellt, weil man eine Frau ist und wie geht man damit um? Wie gelingt es, Familienplanung, Promotion und Karriere unter einen Hut zu bekommen? All diese Fragen konnten wir uns gemeinsam beantworten.
Außerdem haben wir uns auch ein paar Mal in der größeren Gruppe zu Stammtischen getroffen. Die Atmosphäre war immer sehr entspannt und ich hatte die Gelegenheit mit noch mehr Mentees in den Austausch zu kommen.
Was ich mitnehme
Gerade dadurch, dass nur Frauen am Programm beteiligt waren, entstand eine Offenheit und das Gefühl eines „Safe Space“ – etwas, das ich in meinen technischen Studiengängen in dieser Art selten hatte. Auch die Themen wären in einer anderen Zusammensetzung so vielleicht nicht aufgekommen. Für mich war es genau richtig.
Neben einer tollen Mentorin, Mit-Mentees und neuen Freundinnen habe ich viel Unterstützung und Motivation für mein Studium gefunden. Zu einer Entscheidung bezüglich der Promotion hat es (noch) nicht geführt, aber ich weiß nun deutlich mehr, worauf ich mich einlasse, sollte ich mich dafür entschließen. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit und kann das Programm allen Studentinnen empfehlen, die mit dem Gedanken einer Promotion spielen, tolle Frauen kennenlernen wollen, oder einfach Lust auf Empowerment haben. Neugierig geworden? Dann bewirb dich jetzt für die nächste Runde von StartScience (Bewerbungsschluss für Mentees: 25. Mai 2025)!
Theresa
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