Studierende stehen in einer Gruppe zusammen auf dem Campus Vaihingen.

Projektarbeit für Studierende

Kontakte knüpfen und Themen finden: Einblicke in die interdisziplinäre studentische Projektarbeit im Rahmen der School for Talents.

Seit 2021 bietet die Uni interessierten und motivierten Studentinnen und Studenten ein besonderes Programm an. In interdisziplinären Teams wird an selbst gewählten Projektthemen zu einem bestimmten Jahresprogramm gearbeitet. Fast ein Jahr bin ich nun Teil des School for Talents Programms der Uni Stuttgart und möchte euch von meinen Erfahrungen berichten.

Wie ich Teil der School for Talents wurde

Wieder einmal kommt eine Infomail der Uni in meinem Postfach an. Meistens schnell weggeklickt, nutze ich diese Mail zur Prokrastination, um fünf Minuten der Klausurvorbereitung zur Höheren Mathematik 3 im März 2021 zu entkommen. Ein fachübergreifendes Projekt zum Thema „Reimagining Spaces - New Utopias“ hört sich doch recht interessant an – mein Interesse ist geweckt.

Ich nutze meine Chance, während der Online-Lehre mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen und über mein eigenes Fachgebiet hinaus zu denken, und bewerbe mich. Da das Programm internationale Studierende gleichfalls ansprechen soll, natürlich alles auf Englisch. Ein paar Wochen später ist nicht nur meine Mathematik-Klausur bestanden, ich bekomme auch eine Zusage für das Programm.

Das Projekt startet

Fachübergreifendes Projekt zum Thema „Reimagining Spaces - New Utopias“

Die Einführungswoche im Online-Format Anfang Mai startet mit vollem Programm. Wir, das sind dreißig Studierende aus den unterschiedlichsten Studiengängen, lernen uns kennen und bekommen verschiedene inhaltliche Impulse von Architektur bis zur Zusammenarbeit im digitalen Raum. In den kommenden Monaten erwartet uns ein bunter Mix aus weiterem Input, lockeren Gruppenaktivitäten und wir finden eine Projektgruppe und ein engeres Projektthema. Dabei werden wir nicht alleine gelassen. INNOKI, ein Berliner Start-Up für Innovationsberatung und Design-Thinking, ansonsten tätig bei Firmen wie Daimler und Bosch, begleitet unsere Projektarbeit.

Der Design-Thinking-Prozess

Mitte Mai geht es dann los mit der konkreten Themenfindung. Wir bekommen eine Einführung in die Methode des Design-Thinkings. Mit der Zeit sammeln wir Projektideen. Studierende mit gleichen Themeninteressen finden sich in Kleingruppen von zwei bis fünf Personen zusammen. Ich gehöre ab jetzt zur „Office-Group“. Andere Gruppen befassen sich mit Themen wie Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Wissenschaftskommunikation und Kunst und Medien. Meine fünfköpfige Gruppe beschäftigt sich mit der neuen Arbeitswelt und den dazugehörigen Arbeitsräumen.

Nicht so einfach wie gedacht, ist die weitere Themeneingrenzung. Interviews mit Kommilitonen, Familie und Professoren zeigen uns unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema. Gemeinsam kommen wir zu dem Entschluss, uns auf Lernräume zu konzentrieren. Um uns weiter einzuarbeiten, besuchen wir unter anderem ein kleines Unternehmen in der ARENA 2036 auf dem Campus Vaihingen, das Büromöblierung mit zusätzlichen „Features“ interaktiv erweitert.

In unseren zur Gewohnheit gewordenen Sonntagstreffen arbeiten wir heraus, dass neben der Lernraumgestaltung auch das Finden eines solchen Raums an der Uni schwierig sein kann. Wir entwickeln die Idee, ein Buchungssystem für Uni-Lernräume zu entwerfen. Welche Lernsituationen erfordern welche räumlichen Gegebenheiten und Ausstattungen?

Neben „harter Projektarbeit“ kommt auch der Spaß nie zu kurz. Warum MINT-Studierende immer so gestresst in Prüfungsphasen sind und warum Geisteswissenschaftler*innen oft an Hausarbeiten verzweifeln, beginnen wir bei solchen Treffen zu verstehen. 2022 startet mit einem Treffen aller Projektteilnehmenden zum Thema „Science Engagement“, das heißt der Verknüpfung von Wissenschaft und der normalen Welt. Bis Mai werden wir unsere Projektarbeit abschließen und vorstellen.

Was ich gelernt habe

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für mich eine tolle neue Erfahrung. Der Blick aus verschiedenen Fachrichtungen auf ein Problem ist ein klarer Mehrwert. Wir kommen aber auch an Punkte, bei denen unser gemeinsames Wissen nicht mehr weiterhilft. Ohne spezifisches Fachwissen geht es eben manchmal nicht. Auch das gemeinsame Zeitmanagement will gelernt sein.

Ellen Meyberg

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Kommentare

Aryan Kumar

29. März 2022 00:46:15

Ich bin neue hier und freue mich sehr einen Teil dieses Projektes zu werden

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