Früher nahm man bei jedem Wetter den Weg zur Uni auf sich und setzte sich sogar krank in den Hörsaal. Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich dies jedoch grundlegend verändert. Vorlesungen oder Seminare wurden zunehmend ins Digitale verlagert. Diese Entwicklung brachte neue Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich.
Zusätzlich sind viele Vorlesungen als Aufzeichnungen verfügbar, sodass der Lernstoff nach eigenem Zeitplan bearbeitet werden kann. Eine andere Studentin ergänzt: „Durch aufgezeichnete Vorlesungen kann ich mir den Stoff so oft anschauen, wie ich will, oder zurückspulen, wenn ich etwas nicht sofort verstehe. Das finde ich sehr gut, weil ich so in meinem eigenen Tempo lernen kann.“ Diese Flexibilität erleichtert es vielen Studierenden, Arbeit, Freizeit und Studium besser unter einen Hut zu bekommen.
Außerdem werden viele Materialien und Quizze online zur Verfügung gestellt. Das macht das Lernen nicht nur zugänglicher, sondern auch abwechslungsreicher. Erschweren zum Beispiel Streiks oder Unwetter den Weg zur Uni, sind Online-Vorlesungen zudem eine praktische Alternative.
Ohne Disziplin und Organisation geht's nicht
Eine der größten Hürden ist die Selbstdisziplin und Selbstorganisation, welche digitale Lehre erfordert. Ohne festen Stundenplan fällt es vielen schwer, kontinuierlich dabei zu bleiben. Eine Studentin berichtet: „Bei Online-Vorlesungen kann ich mich gar nicht konzentrieren, das ist ungefähr so, als würde ich nicht hingehen. Es ist anstrengend, langweilig und fühlt sich wie Zeitverschwendung an.“ Dieses Empfinden ist nicht selten und zeigt, dass die Ablenkungen zu Hause oft größer sind und die Motivation sinken kann.
Der direkte Austausch fehlt
Ein weiterer Nachteil ist die fehlende soziale Interaktion. Der direkte Austausch mit Kommiliton*innen und Dozierenden fehlt häufig, was nicht nur die Möglichkeit einschränkt, Fragen zu stellen, sondern auch zu einem Gefühl der Isolation führen kann. Langfristig kann dies negative psychische Folgen haben. Auch bei praktischen Übungen stößt die digitale Lehre an ihre Grenzen. Insbesondere in Studiengängen, die praktische Anteile wie Labore oder Workshops erfordern. Auch Diskussionen und Gruppenarbeiten sind online oft weniger dynamisch als in Präsenz.
Die Mischung macht`s
Sowohl digitale Lehre als auch Präsenzunterricht haben ihre Vorzüge und Herausforderungen. Beispielsweise hat Präsenzunterricht den Vorteil eines klar strukturierten Tagesablaufs, einem motivierenden Lernumfeld und direktem Kontakt zu Kommiliton*innen und Dozierenden. Nachteile wie die eingeschränkte Flexibilität sowie der Zeit- und Kostenaufwand können jedoch hinderlich sein. Um die Vorteile von digitalem und Präsenzunterricht zu kombinieren, setzen viele Bildungseinrichtungen mittlerweile auf ein hybrides Modell, was Studierenden ermöglicht, flexibel online zu lernen und gleichzeitig von den sozialen und interaktiven Vorteilen des Präsenzunterrichts zu profitieren. Welche Lernform letztlich am besten geeignet ist, hängt jedoch stark von den individuellen Bedürfnissen und dem Studiengang ab.
Leonie
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