Hilfe bei Mathe, Physik und Co

Das MINT-Kolleg wird vom Land Baden-Württemberg und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im MINT-oLe, wie der offene Lernraum auch genannt wird, bekommen vor allem Studierende der Mathematik, Informatik, Physik, Chemie und Technischen Mechanik Unterstützung.

Chemie-Studis haben zusätzlich noch die Möglichkeit, die Lernwerkstatt Chemie zu besuchen. Die Dozentinnen und Dozenten, die die Studierenden im Lernraum unterstützen, lehren nicht im regulären Studienbetrieb, sondern sind beim MINT-Kolleg angestellt und lehren neben der Arbeit im Lernraum unter anderem auch in Vorkursen.

Der Lernraum wird von den Studierenden sehr gut angenommen, was zu einem Ausbau des Angebots geführt hat. Zusätzlich zu den ca. 200 Plätzen in der Mensa kommen ca. 80 Plätze im ehemaligen CampusGuest-Gebäude dazu. Während der Pandemie fand der Lernraum online statt, dieses Angebot besteht momentan nicht mehr. Viele Studierende, die den Lernraum nutzen, schätzen vor allem die Flexibilität. Sie sind nicht verpflichtet, zu kommen, müssen sich nicht anmelden und können den Lernraum so an die eigenen Bedürfnisse und Terminkalender anpassen. Viele Dozenten und Dozentinnen der MINT-Fächer, die im regulären Studienbetrieb lehren, empfehlen vor allem Erstsemestern den Lernraum zu nutzen. So können schon früh aufkommende Fragen beantwortet werden und auch der Austausch zu (älteren) Kommilitonen und Kommilitoninnen ist hilfreich für das Studium – sozial wie fachlich.

Der erste, der mir Infos zum offenen Lernraum gegeben hat, war Jan. Er studiert Physik, kennt den offenen Lernraum, hat ihn aber noch nicht besucht. Er kommt auch ohne den Besuch im Studium gut zurecht, meint er. Als Grund, warum er den Lernraum nicht nutzt, nennt er vor allem die fehlende Zeit. Er arbeitet neben dem Studium und hat so keine Zeit noch das zusätzliche Angebot wahrzunehmen. „Ich habe Luft- und Raumfahrttechnik studiert und habe den Lernraum sehr oft mit Kommilitonen genutzt. Die Übungsblätter waren dadurch echt eine Angelegenheit von maximal zwei Nachmittagen.“, hat mir dagegen Enis verraten. Für die Arbeitsblätter hat er ohne den Lernraum im Schnitt fünf Tage gebraucht. Allerdings sei das Angebot seiner Ansicht nach „etwas mehr für die Ingenierusstudiengänge ausgelegt“.

Weniger frustrierend 

Auch Lukas studiert Luft- und Raumfahrttechnik und hat mir von seinen Erfahrungen mit dem MINT-oLe erzählt. Lukas hat den Lernraum, wie viele andere Studierende auch, gemeinsam mit seiner Lerngruppe besucht. Das hat vor allem den Grund, „dass es gerade bei Mathe wesentlich weniger frustrierend ist, wenn man die Aufgaben zusammen macht.“ Und er hat eine Verbesserung beim Bearbeiten der Arbeitsblätter bemerkt: „Bevor ich regelmäßig zum Lernraum gegangen bin, habe ich die Aufgaben oft kaum hinbekommen. Sobald ich regelmäßig dort war, habe ich quasi alle Übungsblätter komplett gelöst.“ Außerdem hat Lukas einen Tipp an alle Kommilitonen und Kommilitoninnen, die noch überlegen, ob sie den offenen Lernraum besuchen wollen oder nicht: „Wenn man Probleme in Höhere Mathematik hat, lohnt es sich auf jeden Fall dort hinzugehen!“

Auch ein Verbesserungsvorschlag eines Studenten hat mich erreicht: „Noch mehr Dozenten und Dozentinnen könnten eventuell die Wartezeiten verkürzen. Das wäre noch toll.“ Bei einem sind sich aber alle Studis, die mit mir gesprochen haben, einig: Die Dozenten und Dozentinnen im offenen Lernraum sind „klasse“, „nett“ und „hilfsbereit“. Der Lernraum ist für Studierende der MINT-Fächer ein tolles Angebot: ohne Verpflichtungen und mit individueller Unterstützung!

Anna Fritz