Mein Auslandssemester in Toronto

Blogautorin Anietta verbrachte ein Semester an der University of Toronto, der größten Universität Kanadas. Warum das zu den schönsten Erfahrungen ihres bisherigen Studiums zählt, beschreibt sie im Artikel.

Im September 2023 stand ich mit einem riesigen, vollgepackten Koffer, meinem Reisepass und einer Kamera am Stuttgarter Flughafen, voller Vorfreude, dass ich die nächsten vier Monate auf der anderen Seite der Welt verbringen werde. Bereits im ersten Semester meines Informatik-Studiums hatte ich mir in den Kopf gesetzt, ein Semester an der University of Toronto (UofT), der größten Universität Kanadas, zu verbringen und von da an alles in die Wege geleitet, um diesen kleinen Traum wahr werden zu lassen.

Das Abenteuer beginnt – überwältigt von Toronto!

Kaum angekommen in Toronto, war ich zunächst ein wenig überfordert – eine fremde Stadt mit beeindruckenden Wolkenkratzern, unterschiedlichste Menschen auf den Straßen, mein kleines Zimmer im 23. Stockwerk eines gigantischen Gebäudes, ein neuer Uni-Campus im Herzen Torontos und mein Leben zusammengepackt in einem Koffer. Doch bereits nach wenigen erlebnisreichen Tagen und der Überwindung des anfänglichen Kulturschocks fand ich mich in einer wunderbaren Gruppe von Studierenden aus aller Welt wieder, mit denen ich in den kommenden Monaten eine Reihe Abenteuer erleben sollte.

Der CN Tower in der südlichen Innenstadt Torontos ist ein 553 Meter hoher Fernsehturm und Wahrzeichen der Stadt.

Wie studiert es sich an der UofT?

An der University of Toronto habe ich mich bereits nach kurzer Zeit gut zurechtgefunden und mich auf dem Campus mit den vielen schönen Bauten schnell wohlgefühlt. Meine Zeit zwischen Vorlesungen habe ich in einer der zahlreichen bezaubernden Bibliotheken, Cafés oder Parks verbracht, die auf dem Campus zu finden sind. Zu meinem Lieblingsort ist schnell der Garten im Innenhof des University College geworden, wo ich oft im Sonnenschein an meinen Programmier- und Design-Projekten gearbeitet habe. Mich haben die Kurse an der UofT sehr begeistert, da meine Professoren und Professorinnen stets voller Elan die Vorlesungen vorgetragen und viele praktische Elemente eingebaut haben. Doch damit nicht genug: die UofT eine große Vielzahl an Aktivitäten neben dem Studium, wie z.B. kostenlose Sportangebote, Treffen für Austauschstudierende und allerlei Clubs/ studentische Verbände in Hülle und Fülle. Jedoch musste ich gleichzeitig auch feststellen, dass ein Studium an der UofT mit ganz schön großem Arbeitsaufwand verbunden ist.

Die 1827 gegründete University of Toronto ist Kanadas Spitzenuniversität.

Downtown, Cafés und Museen: das pulsierende Toronto erkunden

Toronto habe ich insgesamt als sehr vielfältige und international geprägte Stadt wahrgenommen. Zwischen Kunstausstellungen, Kulturangeboten, Markthallen, belebten Bars und süßen Vintage-Märkten, habe ich zahlreiche Cafés und Stadtteile zu Fuß und auf dem Fahrrad erkundet. Einer der schönsten Orte, die Toronto zu bieten hat, sind die Toronto Islands, von wo aus man wunderbar Sonnenuntergänge mit Blick auf Skyline und CN-Tower genießen kann. Ein weiteres Highlight war der Trip zu den atemberaubenden Niagara-Fällen und Wanderausflügen in umliegende Waldgebiete, wodurch wir ein kleines Stückchen der kanadischen Natur entdeckt haben. Mit Essen aus aller Welt – Poutine (das kanadische Nationalgericht), Dumplings, Bagels, Banh Mi oder koreanisches BBQ - haben wir uns nebenbei auf eine kulinarische Weltreise begeben.

Freundschaften aus aller Welt und unvergessliche Momente

Von Picknicks auf den Toronto-Islands und Einblicken in das Nachtleben Torontos, über filmreife Hauspartys, Karaoke-Abende, Trivia Nights, nächtliche Fahrradfahrten durch die Straßen Torontos und wunderschöne Herbsttage im Riverdale Park, bis hin zu fantastischen Momenten mit meiner internationalen Freundesgruppe – mein Semester war gefüllt mit einem aufregenden Erlebnis nach dem anderen. Die anderen internationalen Studierenden, denen ich während meines Aufenthalts begegnet bin, sind mir wahnsinnig schnell ans Herz gewachsen, wodurch sich Toronto für mich bereits nach kurzer Zeit wie ein zweites Zuhause angefühlt hat. Durch zahlreiche Gespräche, gemeinsame Kochabende und viel kulturellen Austausch durfte ich dadurch Einblicke in das Leben von Studierenden aus aller Welt erhalten. Zu meinen Lieblingserinnerungen aus meinem Auslandssemester zählen die Trips nach Mexiko und Montreal, die wir gemeinsam unternommen haben. Ein weiterer besonderer Glücksmoment für mich war Weihnachten in einer gemütlichen Holzhütte inmitten kanadischer Natur. Umgeben von so vielen weltoffenen, lieben Menschen sowie neuen Erfahrungen hat mich meine Zeit an der UofT insgesamt unglaublich bereichert!

Wanderung im Muskoka National Park

Zwischen Tränen und Reiselust

Die Zeit in Toronto ist wie im Flug vergangen und so habe ich mit tränenüberströmtem Gesicht, Abschiedsbriefen im Gepäck und einem letzten „I love you guys“ kurz vor Jahresende Toronto verlassen, um mich auf den Weg nach New York zu begeben. Nach Silvester in New York und einem weiteren Abstecher in die Niederlande war mein Auslandsaufenthalt dann auch schon wieder vorbei. Denke ich nun zurück an meine Zeit in Toronto, wird mir automatisch ein breites Grinsen auf mein Gesicht gezaubert. Auch wenn ich mich inzwischen wieder gut in Stuttgart eingelebt habe und mich auf das Sommersemester freue, denke ich gerne an meine aufregende Zeit an der University of Toronto zurück.

Zum Ende dieses Blogartikels kann ich nur nochmal bekräftigen, dass mein Auslandssemester in Kanada eine der schönsten Erfahrungen meines bisherigen Studiums war. Ans andere Ende der Welt zu düsen und dort einen Ort zu finden, der sich wie ein zweites Zuhause angefühlt hat, war für mich ein sehr besonderes Erlebnis. Egal ob Kanada oder eine der vielfältigen anderen Austauschmöglichkeiten der Universität Stuttgart, ich kann es euch nur ans Herz legen, einen Abstecher ins Ausland zu wagen – es lohnt sich auf jeden Fall.

 

Anietta

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