Zwei Studierende am Flipchart

Der Weg zum Doktortitel

Die Graduierten-Akademie (GRADUS) ist die zentrale Einrichtung der Uni Stuttgart zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und bietet vielfältige Qualifizierungs-, Informations- und Beratungs-, sowie Mentoring-Angebote. Was heißt das genau?

Um die 3.000 Promovierende promovieren derzeit an der Universität Stuttgart. Sie alle kennen GRADUS – die Graduiertenakademie der Universität Stuttgart. Warum auch du GRADUS kennen solltest und wie das Promovieren an der Universität Stuttgart abläuft verrate ich euch.

Promovieren können grundsätzlich alle, die einen Master, einen Diplom oder einen Magister in der Tasche haben und einen Betreuer bzw. eine Betreuerin gefunden haben. Für viele Studenten und Studentinnen stellt die Promotion eine Karrieremöglichkeit- oder eben Option dar. An der Universität Stuttgart können folgende Doktorgrade erworben werden (ein Abschluss als PhD wird nicht angeboten):

Dr.-Ing. (Doktor-Ingenieur*in)

Dr. rer. nat. (Doktor rerum naturalium, Doktor*in der Naturwissenschaften)

Dr. rer. pol. (Doktor rerum politicarum, Doktor*in der Staatswissenschaften)

Dr. phil. (Doktor philosophiae, Doktor*in der Philosophie)

Der entsprechende Doktortitel wird dem Wissenschaftler oder der Wissenschaftlerin nach erfolgreichem Abschluss verliehen und kann noch um die Habilitation erweitert werden. Mit der Promotion stellen Akademiker und Akademikerinnen die Fähigkeit unter Beweis, selbstständig wissenschaftlich arbeiten zu können. Über das in der Promotionsvereinbarung definierte Thema schreibt der oder die Promovierende eine Doktorarbeit – die Dissertation (umgangssprachlich auch kurz „Diss“). Diese muss neue Erkenntnisse liefern.

Promovieren heißt übrigens nicht, dass man immer in der Forschung landet, wie viele oft annehmen. Nur jeder fünfte bis sechste Promovierte bleibt in der Wissenschaft (das sind etwa 20 Prozent). Ganze 80 Prozent orientieren sich außerhalb der Wissenschaft und gehen in den öffentlichen Sektor (zu Stiftungen, Ministerien, Zeitschriften, Verlagen u.s.w.), in die Privatwirtschaft, gründen ein Start-Up oder arbeiten freiberuflich.

Wie lange dauert die Promotion?

Die Promotionsordnung sieht vor dass eine Promotion bis zu sechs Jahre dauern kann. Wie lange die Promotion allerdings tatsächlich dauert ist unterschiedlich. Häufig hängt die Dauer der Promotion auch von der Finanzierungsquelle ab. Ob jemand zum Beispiel mit einem Stipendium promoviert oder ob jemand als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl arbeitet (=eine Promotionsstelle hat). Wird die Promotion durch eine Promotionsstelle finanziert, dauert sie oft länger, da der oder die Promovierende auch viel in der Lehre aktiv ist, also voll berufstätig ist. Die Mehrheit der Promovierenden (65 Prozent) finanzieren sich die Promotion mithilfe einer Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter, etwa 18 Prozent mithilfe eines Stipendiums.

„Die Frage, welche Promotionsvariante zu einem passen könnte, ist für viele Studierende sehr wichtig“, sagt Dr. Cornelia Frank, Referentin für Promovierende und Postdocs, die bei GRADUS, der Graduierten-Akademie der Universität Stuttgart, arbeitet.

GRADUS – alles rund um die Promotion an der Universität Stuttgart

Die Graduierten-Akademie (GRADUS) ist die zentrale Einrichtung der Uni Stuttgart zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und bietet vielfältige Qualifizierungs-, Informations- und Beratungs-, sowie Mentoring-Angebote. Was heißt das genau? Wer an der Universität Stuttgart promovieren will, kommt an GRADUS nicht vorbei. Dort können dir alle Fragen beantwortet werden, es gibt unterstützende Angebote und du kannst dort auch die überfachlichen Leistungspunkte erbringen, die Du fürs Promovieren brauchst. Die Angebote orientieren sich an der jeweiligen Karrierestufe. GRADUS unterstützt allerdings nicht nur bei der Promotion selbst. Auch davor und danach ist die Akademie im Haus der Studierenden in Vaihingen für viele Anliegen die richtige Anlaufstelle. Ziel von GRADUS ist es, Nachwuchswissenschaftler*innen auf hochrangige Positionen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vorzubereiten – das ist die Hauptaufgabe.

Das bietet Gradus
Das bietet GRADUS

Der Begriff Nachwuchswissenschaftler/Nachwuchswissenschaftlerin umfasst vier Zielgruppen: Promotionsinteressierte, Promovierende, Postdocs, Junior-Professoren und Junior-Professorinnen. Oft wissen Studentinnen und Studenten auch schon im Bachelorstudium, dass eine Promotion für sie in Frage kommt und um die vielen Beratungsangebote wahrzunehmen, ist es nie zu früh. Auch wer sich noch unsicher ist, ob eine Promotion für ihn oder sie in Frage kommt, kann sich an GRADUS wenden und ein Promotios-Coaching in Anspruch nehmen. Jeder Zielgruppe werden auf sie zugeschnittene karrierestrategische Programme, Mentoring-Programme und Qualifizierungsworkshops angeboten. Die nächste Informationsveranstaltung rund ums Promovieren an der Universität Stuttgart und GRADUS findet am 23. Juni 2022 (online) statt. Ergänzend dazu gibt es am 15. Juli 2022 einen Entscheidungs-Workshop zur Frage „Promovieren – ja oder nein?“.

Eine Graduierten-Akademie wie GRADUS gibt es an vielen Universitäten. Die Akademien sind auch vernetzt und tagen jährlich, um sich miteinander auszutauschen.

Was ist wichtig, wenn ich promovieren möchte?

Nicht nur die Promotionsvariante ist eine wichtige persönliche Entscheidung: „Auch wichtig ist, ob ich ein Thema habe, für das ich Feuer und Flamme bin. Wofür ich so brenne, dass ich mich damit einige Jahre intensiv beschäftigen möchte. Außerdem ist es wichtig, eine gewisse Frustrationstoleranz mitzubringen, sich selber gut motivieren und organisieren zu können“, so die Einschätzung von Dr. Cornelia Frank. Auch die Suche nach einem Betreuer oder einer Betreuerin (auch Doktorvater und Doktormutter genannt) ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen guten Promotionsprozess. Mit ihm oder ihr verbringt man ja einige Jahre Zeit. Wie viele Promovierende ein Betreuer oder eine Betreuerin annimmt ist übrigens unterschiedlich, das entscheidet jeder Betreuer und jede Betreuerin selbst. Oft ist das auch je nach Fach sehr unterschiedlich.

Anna Fritz

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Alle Eingabefelder, die mit einem Stern (*) versehen sind, sind Pflichtfelder.


Zum Seitenanfang