Ein Orientierungsprogramm, das sich lohnt!

Das Projekt TryScience Schülerinnen-Mentoring ermutigt Frauen, MINT-Fächer zu studieren. Mit dem Schülerinnen-Mentoring bekommt man exklusiv sehr persönliche Einblicke ins MINT-Studium.

Zu den MINT-Studienfächern gehören Informatik, Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Vor allem die technischen Studiengänge werden nach wie vor bevorzugt von den männlichen Studierenden studiert. Die Universität Stuttgart möchte das aber ändern und motiviert unter anderem mit einem Mentorinnen-Programm Frauen MINT-Fächer zu studieren. Wer einen MINT-Studiengang studiert, hat nämlich große Chancen einen steilen Berufsweg einzuschlagen. Damit Abiturientinnen gefördert werden, hilft die Uni Stuttgart weiter.

Interview mit Sigrid Eicken

Wenn ihr als Schülerinnen erste persönliche Einblicke ins MINT-Studium wollt oder als Mentorin euer Wissen weitergeben wollt, ist dieses Projekt genau das Richtige für euch. Ziel ist es, Frauen die MINT Fächer näher zu bringen. Sigrid Eicken ist die Organisatorin des Projektes und hat sich für ein Interview Zeit genommen.

Wie lange gibt es das Schülerinnen-Mentoring?

Sigrid Eicken: Es gibt das Tryscience- Projekt seit April 2016 .

Was verbirgt sich hinter Ihrem "Schülerinnen-Mentoring“?

Eicken: Das Programm soll an MINT interessierte Schülerinnen motivieren, ihren Interessen zu folgen und sich zu trauen, MINT-Fächer zu studieren. Schülerinnen, die Interesse haben, können sich bewerben und werden sechs Monate lang von ihren Mentorinnen begleitet. Sie haben erste Einblicke in Vorlesungen, können mit den Studentinnen reden, um offene Fragen zu klären oder mit ins Labor und Übungen machen. Es kam auch schon mal vor, dass die Studentinnen sie mit in die WG mitgenommen haben, um ihnen zu zeigen, wie ein Studentenleben aussieht. Wenn die Schülerinnen sich noch nicht auf ein bestimmtes Studienfach festgelegt haben, gibt es die Möglichkeit, auch mit andere Mentorinnen zu sprechen, die andere Fächer als ihre eigene Mentorin studieren.

Was sind die typischen Aufgaben einer Mentorin?

Eicken: Wie bereits erwähnt, ist die Aufgabe der Mentorinnen, den Schülerinnen die MINT-Fächer näher zu bringen und von ihrem Studienalltag zu berichten. Sie unterstützen sie auf diese Weise bei ihrer Studienwahl. Für die Mentees ist es toll, die Scheu vor der Uni zu verlieren, indem sie über ihre Mentorin den Uni-Betrieb kennen lernen. Mentorin und Mentee treffen sich nach Absprache mehrfach und es finden auch Gruppenveranstaltungen statt. Am Anfang gibt es Einführungsschulungen mit einem Auftakttreffen, bei dem beide Parteien die Mentoring-Vereinbarung unterschreiben. Nach den ersten drei Monaten gibt es ein Reflexionstreffen, bei dem der aktuelle Stand diskutiert wird und am Ende findet schließlich ein Abschlusstreffen statt, die als Evaluation dient. Bei den Gruppentreffen werden zudem seitens der Organisatorinnen Hilfestellungen für Mentees und Mentorinnen gegeben.

Was passiert, wenn man sich nicht an die Aufgaben hält?

Eicken: Da es bei dem Mentoring-Programm viel Flexibilität gibt, haben bisher alle Mentorinnen tolle Arbeit geleistet. Falls es zwischenzeitlich Fragen gibt, können sich die Mentorinnen gerne jeder Zeit bei mir melden.

Gruppenfoto
Gruppentreffen des Schülerinnen-Mentorings

Wie viel Zeit sollte man als Mentorin haben?

Eicken: In der Regel treffen sich die Mentorin und ihre Mentee zwei bis vier mal. Zusätzlich finden drei Gruppentreffen statt. Manche Mentorinnen treffen sich aber auch öfters, das ist jedem selbst überlassen. Aber so im Allgemeinen sind es insgesamt sechs bis sieben Treffen.

Wie kann man sich für das Programm anmelden?

Eicken: Ganz einfach online mit einem Anmeldeformular. Dort sind auch alle Infos enthalten.

Was will die Uni Stuttgart damit erreichen?

Eicken: Die Universität Stuttgart möchte damit den Frauen-Anteil an den MINT-Fächern erhöhen. Es gibt aktuell leider noch zu wenige Frauen, die vor allem ingenieurwissenschaftliche Studiengänge studieren. Das Projekt soll Schülerinnen, die Interesse an MINT haben, Mut machen, diese vermeintlich schwierigen Fächern zu studieren. Mit den Mentorinnen haben sie Rollenvorbilder, die beweisen, dass es machbar ist.

Was haben die Mentorinnen von dem Projekt?

Eicken: Das Projekt basiert auf ehrenamtlicher Basis und ohne Credit-Points. Wir bieten aber als Dankeschön Unternehmungsexkursionen an oder Workshops, damit die Mentorinnen wissen, dass wir ihre Arbeit schätzen. In den Workshops können sie sich weiter entwickeln und haben somit einen direkten Nutzen. Es gab beispielsweise schon eine Exkursion zu Porsche.

Frauen beim gemeinsamen Studieren
Zusammen die MINT-Fächer erobern

Wie viele Mentorinnen gibt es pro Semester normalerweise?

Eicken: Es gibt zehn bis 15 Mentorinnen und Mentees pro Semester. Manchmal gibt es mehr Meentes als Mentorinnen und dann kann es schon mal vorkommen, dass eine Mentorin zwei Schülerinnen begleitet. Allgemein sind alle Mentorinnen und Mentees immer begeistert. Einige Mentorinnen machen sogar zweimal mit. Es ist ein tolles Programm und die Mentorinnen freuen sich, ihr Wissen weiterzugeben, weil sie selbst vor ihrem Studium keine solchen Hilfestellungen hatten. Und es macht ihnen Spaß.

Vielen Dank!

Das Mentoring-Programm ermöglicht Mentorinnen sowie Schülerinnen ein einmaliges Erlebnis. Die Schülerinnen sind in der 10. bis 12. Klasse und die Mentorinnen sind üblicherweise ab dem dritten Bachelor-Semester bis zum letzten Master-Semester. Mehr Infos findet ihr hier. Wenn ihr Zeit habt, dann solltet ihr euch das genauer anschauen und den Schülerinnen helfen, damit mehr Frauen die Chance haben, die Männerdomäne MINT aufzuholen.

Feven

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