Der große Schritt vom Bachelor- zum Masterstudium

Die Bachelorarbeit liegt frisch gedruckt auf dem Schreibtisch und endlich ist Zeit zum Durchatmen. Womöglich geht es jetzt erstmal reisen oder in ein Praktikum, oder es geht direkt weiter. Der Master steht vor der Tür. Die Entscheidung kann quälend aber auch spielend leicht sein. Vanessa hat sich für euch umgehört und Erfahrungen und Tipps gesammelt.

Die letzten Wochen habe ich Augen und Ohren aufgesperrt und unendlich motiviert sowie müde aussehende Kommilitoninnen und Kommilitonen auf den Gängen befragt. Wie fühlt es sich an, Masterstudierende*r zu sein? Welche Herausforderungen gilt es hier zu bewältigen und was ist vielleicht besonders schön? Ich darf euch heute Eva, Esma und Basti vorstellen. Und am Ende bekommt ihr als Sahnehäubchen noch meine ganz persönlichen Erfahrungswerte geliefert. Los geht’s!

Evas Tipp: Entscheidet euch auf jeden Fall für einen Master

Eva, 25 Jahre jung, studiert nicht bei uns im schönen Stuttgart, sondern in Konstanz und zwar Automotive System Engineering im mittlerweile dritten Fachsemester. Für ihren Maschinenbau-Bachelor war sie allerdings bei uns im Kessel. Die Entscheidung, für ihren Master die Universität und damit auch die Stadt zu wechseln, ist ihr recht einfach gefallen. Sie berichtet lächelnd, dass sich ein neues Kapitel doch viel einfacher an einem neuen Ort und gemeinsam mit neuen Menschen aufschlagen lässt. Meine Frage, was sich im Vergleich zu ihrem Bachelor grundlegend verändert hat, beantwortet sie ebenfalls direkt: „Mein Bachelorstudium war echt ein vollgepacktes Programm. Der (persönliche) Leistungsdruck war indirekt da und es gab keine großen Wahlmöglichkeiten. Auch wenn das duale Studium viele Vorteile mit sich bringt, bin ich wirklich froh über mein Masterstudium. Die Grundlagen, die man zum Studieren braucht, hat man bereits aufgebaut und man hat mehr Wahlmöglichkeiten. Meine Noten sind auch deutlich besser. Das Niveau ist ähnlich hoch, setzt aber die Grundlagen aus dem Bachelor voraus. Es ist ein gutes Gefühl anwenden zu können, was ich bereits während meines Bachelors lernen durfte! Allerdings verlangt der Zeitaufwand der Kurse viel von einem ab. Nebenher zu arbeiten kann ziemlich belastend werden.“

Evas Tipps für alle neuen Masterstudierenden: Entscheidet euch auf jeden Fall dafür einen Master zu machen! Es gibt neben den Pflichtveranstaltungen so viele Angebote, Workshops oder Sprachkurse - da kann es sich echt lohnen, sich auch außerhalb des eigenen Tellerrands umzusehen.

Esmas Tipp: Genießt das Studium

Esma hat ebenfalls einen naturwissenschaftlichen Studiengang gewählt. Nach ihrem Maschinenbaustudium hat sie zunächst zwei Jahre gearbeitet, um dann mit ihrem Master zu beginnen. Vor ein paar Wochen hat sie ihre Thesis abgegeben und ist jetzt wieder auf Jobsuche. Liebe Esma, hierfür drücken wir dir auf jeden Fall schon mal die Daumen!

Während ihr Bachelor dual an der DHBW war, war ihr Master ein Vollzeitstudium an der Uni. Esma betont, wie viel mehr Zeit sie dabei hatte, sich intensiv in die einzelnen Themen einzuarbeiten. Und auch wenn das Niveau im Master sicherlich gestiegen ist, blieb es dennoch gut zu bewältigen. Esma verdeutlicht, dass nicht nur der Anspruch, sondern auch das eigene Wissen und die persönlichen Kompetenzen steigen und deshalb muss man auf jeden Fall keine Bedenken haben, ob der Master zu schaffen ist oder nicht! Hier gilt ganz klar: Fleiß wird belohnt!

Besonders gut hat ihr gefallen, dass während ihres Masters viel projektorientiert und in Gruppen gearbeitet wurde. Dadurch war es während der gesamten vier Semester möglich, voneinander zu profitieren und miteinander zu lernen. Und auch wenn diese Zusammenarbeit mit anfangs unbekannten Kommiliton*innen herausfordernd war, war sie unendlich wertvoll. Kontakte knüpfen, Freunde und Mitkämpfer finden ist unerlässlich. Aber hier bin ich mir sicher, dass das im Bachelor schon genauso wichtig ist und alle meine lieben Leser*innen hier schon echte Profis sind. Esmas Tipp an euch alle da draußen: Genießt das Studium! Die Arbeitswelt holt euch schnell genug ein.

Bastis Tipp: Struktur und ein gut organisierter Kalender

Werfen wir jetzt einen Blick in die Stadtmitte Stuttgarts und zu den geisteswissenschaftlichen Studiengängen. Basti hat Anglistik und Romanistik auf Lehramt studiert und hat jetzt im Januar mit seinem Referendariat begonnen. Als ich ihn frage, ob er im Nachhinein mit seiner Fächerwahl zufrieden ist, muss er schmunzeln. Während des Studiums gebe es sicherlich nichts Leichteres, als zwei Sprachen zu studieren. Viele Inhalte überschneiden sich und manchmal fühle es sich fast so an, als würde man nur eine Sprache studieren. Denkt man an den Korrekturaufwand, der allerdings in der Schule auf ihn zukommen werde, wird sich das Blatt jedoch sicherlich wenden und der Arbeitsaufwand erheblich steigen. Wir sind gespannt und wünschen viel Ausdauer beim Aufsätze korrigieren! 

Basti war sowohl für seinen Bachelor als auch für den Master an der Uni Stuttgart immatrikuliert und berichtet, dass der größte Unterschied zwischen den beiden Abschnitten der Zeitaufwand des Studierens war. Während dem Master hatte er deutlich weniger Veranstaltungen pro Woche und war in seiner Stundenplangestaltung flexibler. Er hatte viele Wahlmöglichkeiten und konnte sich auf gewisse Schwerpunkte spezialisieren. Die Zeit seines Praktikums an einer Schule hier in Stuttgart war allerdings zeitintensiv. Aber dieser Stress war es ihm wert, endlich all das Gelernte umzusetzen und einen Blick in die Klassenzimmer und hinter das Lehrerpult zu werfen.

Die größte Herausforderung während des Wechsels vom Bachelorstudent zum Masterabsolventen war für ihn die Eigenständigkeit, die ihm plötzlich geschenkt wurde. Auch wenn es toll war selbstständig Schwerpunkte setzen zu können, man sich den Dozierenden aussuchen konnte, der einem sympathisch war und man die Kurse wählen durfte, die einen auch wirklich interessieren, hat diese Eigenständigkeit viel Verantwortung mit sich gebracht. Es war wichtig, ständig den Überblick über seine ECTS und Kurse zu behalten, um nichts zu vergessen oder zu verpassen. Bastis Tipp an euch ist folglich, viel Struktur und ein gut organisierter Kalender!

Vanessas Tipp: Schreibt über etwas, was euch Spaß macht

Und zum Schluss erzähle ich euch noch von meinen Erfahrungen. Auch ich habe in der Stadtmitte studiert und ähnliche Erfahrungen wie meine drei Interviewpartner*innen gemacht. Mein Master war toll! Die Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Seminare haben es mir definitiv ermöglicht das zu belegen, was mich auch wirklich interessiert hat, wodurch meine Lust am Studieren definitiv gestiegen ist. Und das große Projekt Masterarbeit hat sich gar nicht so groß angefühlt. Habt keine Angst davor! Im Grunde ist das auch nur eine etwas komplexere Hausarbeit, die ihr mit eurer Erfahrung aus dem Bachelor ganz easy bewältigen werdet. Fangt rechtzeitig an, Dozierende anzusprechen und euch Gedanken über ein Thema zu machen! Mein wichtigster Tipp hierfür: Schreibt über etwas, was euch Spaß macht! Dann geht die Arbeit sehr viel leichter von der Hand!

Ich wünsche euch eine tolle Zeit während eures Masters! Genießt die Uni-Atmosphäre, verbringt Zeit mit euren Kommilitonen und habt Freude an diesen letzten Semestern als Studierende! Wie hat Esma so schön gesagt? Die Arbeitswelt holt uns schnell genug ein…

Vanessa

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