Bachelor-Abschluss in der Tasche und dann?

Master, Ausland, Praktikum oder Berufseinstieg? Die vielen Möglichkeiten, lassen Studierende ins Grübeln kommen.
[Foto: contrastwerkstatt]

Ist ein Master noch nötig? Oder sind erste Berufserfahrungen wichtiger? Hier ein kleiner Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Wege.

Wie es weitergehen kann sollte man nicht unbedingt spontan entscheiden, sondern sich rechtzeitig Gedanken darüber machen. Viele Studierende fühlen sich „nur“ mit dem Bachelor nicht gut genug auf den Berufseinstieg vorbereitet. Ein Großteil geht davon aus, mit dem Master bessere Berufschancen und ein höheres Einstiegsgehalt zu haben. So pauschal lässt sich das aber nicht belegen.

Einstiegsgehälter sind also eher fächer- als abschlussabhängig und orientieren sich an den Kompetenzanforderungen der zu besetzenden Position. Also: Auch mit dem Bachelorabschluss lässt sich in vielen Berufen Fuß fassen - bei manchen Fächern geht das sicher einfacher, als bei anderen, denn nicht alle Akademikergruppen haben dieselben Berufsaussichten nach dem Studium.

Sonderfall Forschung

Eine Ausnahme bildet der Bereich Forschung und Entwicklung – und das in allen Disziplinen: Hier werden von den Unternehmen häufig Forschungsqualifikationen vorausgesetzt – und dann reicht oft noch nicht mal der Master, dann wird sogar Promotion verlangt. Das gilt vor allem für den Bereich der Naturwissenschaften. In manchen Fällen ist der Master sogar Pflicht: Zum Beispiel haben einige Bundesländer ihr Lehramtsstudium bereits vollständig auf Bachelor und Master umgestellt, und in diesen Fällen befähigt erst der Masterabschluss zum Lehramt.

Mit der Entscheidung für einen Master ist für viele aber nicht nur der schnöde Mammon der Leitgedanke, sondern auch der persönliche Wunsch, die Kompetenzen, die man sich während des Bachelorstudiums angeeignet hat, auszubauen.  Und wer diesen Wunsch hat, der sollte ihm folgen, denn: Seine theoretischen Kenntnisse erweitert man während dieser zwei Jahre zweifelsohne.  Und das kann ja eigentlich nur ein Vorteil sein. Andererseits gibt es dabei auch ein paar Formalitäten zu beachten, die für die Finanzierung des Masters eine wichtige Rolle spielen.

Die Qual der Wahl

Und ein Masterstudium bedeutet auch zwei weitere Jahre lernen und Prüfungen schreiben. Nicht jeder Student ist davon begeistert. Trotz "Motivationsdefiziten" entscheiden sich dennoch sehr viele für die Bewerbung um einen Masterplatz. Die Zahl der Masterangebote wächst und übersteigt sogar die Zahl der grundständigen Studiengänge. Etwa 5000 Master- und 4000 Bachelorstudiengänge werden derzeit in Deutschland an Universitäten angeboten – die Fachhochschulen noch nicht mitgerechnet. Da haben viele die Qual der Wahl. Doch ähnlich wie bei der Studienfachwahl allgemein, sollte man auch bei der Suche nach einem Master geleitet von den persönlichen Vorlieben vorgehen: Zuerst sollte man nach Studiengängen suchen, die einen interessieren. Erst im zweiten Schritt prüft man, ob man die Voraussetzungen erfüllt. Es ist wichtiger, sich zu überlegen, wo man später arbeiten will, als welcher Master zum Bachelor passt. Denn vielleicht war schon der Bachelor falsch, dann macht der passende Master alles nur noch schlimmer.

Wie geht's weiter?

Dennoch findet nicht jeder den Masterplatz, den er gerne hätte, denn auch hier gibt es oftmals Zulassungsbeschränkungen. Aber eine Absage muss nicht immer als eine Niederlage angesehen werden. Denn der Master ist nicht die einzige Option. Der direkte Einstieg in die Berufswelt kann ebenso attraktiv sein, wie oben angedeutet. Und es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Zunächst in den Beruf einsteigen und das Master Studium später nachholen. Schon mal drüber nachgedacht?

Ein Master-Studium kann sich auch dann lohnen, wenn es noch Unsicherheit bezüglich des Berufseinstiegs gibt. In den zwei zusätzlichen Studiums-Jahren bekommt man die Möglichkeit, mithilfe von diversen Praktika, besser herauszufinden, welchen Berufsweg man gehen möchte.

Alternative im Ausland

Wer aber nach einer anstrengenden Bachelor Zeit, ein wenig Ruhe und eine Pause braucht, der kann sich eine kleine Auszeit im Ausland gönnen. Viele Studenten suchen sich bestimmte Länder aus und reisen für einige Monate rum. Wem rumreisen allein und reiner Touri-Sein nicht genügt, der kann im Ausland ein Praktikum machen und somit Vergnügen und Arbeit geschickt miteinander verbinden. Eine andere Auslandserfahrung wäre ein Freiwilliges soziales Jahr. Es muss nicht unbedingt ein volles Jahr sein. Man kann auch für einige Monate im Ausland sich sozial engagieren und dabei viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Zudem halten zukünftige Arbeitgeber einen längeren Auslandsaufenthalt für eine wichtige Voraussetzung für die Qualifikationen.

Den "richtigen Weg für mich" nach dem Bachelor-Abschluss zu Finden, kann verwirrend und einschüchternd sein. Die Universitäten bieten deshalb Beratung zu dem Thema an, natürlich auch die Universität Stuttgart.  In der Studienberatung können Studenten zum Thema Weiterstudium und Berufseinstieg Fragen stellen und bekommen zusätzliche Tipps.

Die verschiedenen Chancen, die Studierende nach ihrem Abschluss haben, bringt manchmal Unsicherheit. Obwohl ein guter Bachelor Abschluss auch genügen würde, gut in den Beruf einzusteigen, tendieren viele Studenten zu einem Master Abschluss. Allgemein gilt: Hochschulabsolventen haben im Vergleich gute Berufsaussichten. Und ob sich ein Masterstudium lohnt oder nicht, ob eine kreative Pause im Ausland eingelegt werden soll oder ob man sich lieber gleich um einen Job bewirbt: viele Wege führen nach Rom.

Feven

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