Ich habe mit Andreas Wahl, dem Leiter des Lehrangebots, sowie mit Katrin Kreidel, ehemalige Teilnehmerin von AWAKE und Mitgründerin des Start-ups hydrop systems, gesprochen, um mehr über das Programm und den Weg von der Idee bis zur Gründung zu erfahren.
Was ist AWAKE und an wen richtet es sich?
Zunächst spreche ich mit Andreas Wahl, der am Institut für Entrepreneurship und Innovationsforschung (ENI) arbeitet und dort für AWAKE und andere Lehrangebote verantwortlich ist. Er beschreibt AWAKE als eine Art „Accelerator-Programm”, das Studierende behutsam in die Welt der Unternehmensgründung einführt.
Die Schlüsselqualifikation steht allen Studierenden der Universität Stuttgart offen, unabhängig von Fachrichtung oder Vorerfahrung. Egal, ob man einfach neugierig auf die Start-up-Welt ist oder bereits eine konkrete Gründungsidee im Kopf hat: AWAKE bietet allen Studierenden den Raum, ihre Kreativität auszuleben und Neues auszuprobieren.
Was macht AWAKE besonders?
Im Unterschied zu klassischen Lehrveranstaltungen stehen hier Interaktion, praktisches Ausprobieren und interdisziplinäre Teamarbeit im Vordergrund. Dabei wird besonderer Wert daraufgelegt, dass Studierende in diversen und heterogenen Teams zusammengewürfelt werden, um Wissen aus verschiedenen Fachbereichen zu integrieren und den Austausch in einem interaktiven Rahmen zu fördern. Da die Lehrveranstaltung auf Englisch stattfindet, sind auch internationale Studierende herzlich willkommen.
Regelmäßig kommen Expert*innen aus dem Start-Up-Ökosystem, Gründer*innen oder Industrievertreter*innen als Role Models vorbei und geben wertvolle Inputs sowie Einblicke in ihre Geschichten. Der Kurs startet damit, dass Studierende sich mit Problemen aus ihrem persönlichen oder gesellschaftlichen Umfeld befassen, für die es bisher noch keine Lösung gibt. Darauf aufbauend entwickeln sie Lösungsansätze in Form einer Start-up-Idee und ein zugehöriges Geschäftsmodell. Zum Abschluss präsentieren die Teams ihre Konzepte vor einer Jury aus Expert*innen, um wertvolles Feedback zu ihrer Idee zu erhalten.
Was lernt man bei AWAKE?
Das Ziel von AWAKE ist es, Studierenden zu zeigen, dass Unternehmensgründung eine mögliche Zukunftsperspektive sein kann und wie man das Lösen von Problemen strukturiert angeht. Dabei entsteht ein Safe Space, in dem keine Idee zu ausgefallen ist und alle, Neues ausprobieren können. Neben inhaltlichen Methoden wie Stakeholder- und Marktanalysen oder Design Thinking erwerben die Teilnehmenden wertvolle Soft Skills: Präsentationsfähigkeit, Teamarbeit in interdisziplinären und internationalen Gruppen und kreatives Problemlösen. Fähigkeiten, die auch weit über eine mögliche Gründung hinaus in verschiedenen beruflichen Kontexten wertvoll sind.
hydrop – eine erfolgreiche Gründung aus AWAKE
Im Anschluss spreche ich mit Katrin Kreidel – ihre Reise in die Start-up-Welt begann vor einigen Jahren bei AWAKE. Heute ist sie Mitbegründerin und Managerin des Start-ups hydrop systems. Gemeinsam mit zwei Studienfreunden hat sie das hydropmeter entwickelt – einen smarten Wasserzähler, der den Wasserverbrauch übersichtlich und in Echtzeit per App darstellt.
Ursprünglich hat Katrin an AWAKE teilgenommen, um einfach mal auszuprobieren, ob die Gründung eines Start-ups etwas für sie sein könnte. Die Idee zum hydropmeter entstand aus dem Gedanken heraus, Nachhaltigkeit und Technik miteinander zu verbinden, um den Wasserverbrauch im Alltag angesichts zunehmender Knappheit transparenter zu machen. Die Mission von hydrop war dabei von Anfang an klar: Wasserverbrauch sichtbar machen, um so einen bewussten Verbrauch von Trinkwasser zu ermöglichen. Nach Abschluss des Programms hat ihr Team so viel positives Feedback erhalten, dass sie den Entschluss gefasst haben, die Idee weiter zu verfolgen.
Auf meine Frage, was sie aus AWAKE und der Gründung mitgenommen hat, erzählt Katrin, dass sie viele neue Fähigkeiten an sich selbst entdeckt hat. Sie hat vieles gelernt, das sie sich vorher nie zugetraut hätte. Sie erzählt, dass es viel leichter fällt, über den eigenen Schatten zu springen, wenn man an einem Projekt arbeitet, das einem am Herzen liegt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihr der Moment, als das Team das erste funktionierende Produkt in den Händen hielt und positives Feedback eingetroffen ist. Etwa von Kund*innen, die dank des hydropmeters unnötigen Wasserverbrauch durch eine defekte Toilettenspülung vermeiden konnten. Das Team von hydrop hat bereits Ideen, wie die nächsten Schritte aussehen sollen: Weitere Informationen aus den Daten ableiten und daraus Mehrwert schaffen, den Vertrieb ausbauen und in den industriellen Bereich expandieren.
Als Ratschlag für Studierende mit Gründungsinteresse empfiehlt Katrin: Einfach ausprobieren, denn man hat nichts zu verlieren! Es lohne sich, mit Menschen aus dem Start-up-Ökosystem ins Gespräch zu kommen und keine Scheu zu haben, nach Unterstützung zu fragen.
Anietta
Lerne mehr über die Gründung von Start-ups
AWAKE wird auch im Wintersemester 2025/26 angeboten und heißt neugierige und innovationsbegeisterte Studierende aller Fachrichtungen herzlich willkommen! Termine und Infos zur Schlüsselqualifikation AWAKE findet ihr in C@mpus.
Anmeldungen für dieses Semester einfach per E-Mail an Andreas Wahl richten.
Wer Lust bekommen hat, in die Start-up-Welt hineinzuschnuppern, kann sich das Lehrangebot des ENI anschauen.
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